⚡️ Dein kompletter E Auto Guide

Ein gebrauchtes Elektroauto kann eine smarte und umweltfreundliche Alternative zum Neuwagen sein – vor allem angesichts hoher Neupreise und guter staatlicher Förderung. Aber: Im Gegensatz zum klassischen Verbrenner gibt’s bei Stromern ein paar ganz spezielle Dinge zu beachten. Dieser Artikel hilft dir, die richtige Entscheidung zu treffen – mit Sicherheit, Strom und Stil.


🔍 1. Warum ein gebrauchtes E-Auto?

 

✅ Vorteile:

  • Deutlich günstiger als ein Neuwagen

  • Oft mit wenigen Kilometern und gutem Zustand

  • Keine Wartezeiten – sofort verfügbar

  • Geringe Wartungskosten (kein Öl, keine Kupplung, weniger Verschleiß)

  • Umweltfreundlich – auch als „Zweitverwertung“

⚠️ Herausforderungen:

  • Akkuzustand schwer einschätzbar

  • Technik altert schnell (Software, Reichweite, Ladeleistung)

  • Förderung nur teils auf Gebrauchte übertragbar

  • Markt ist noch jung, weniger Erfahrungswerte


⚡ 2. Der Akku – das Herzstück deines E-Autos

 

Der Akkuzustand entscheidet über Reichweite, Ladezeit und Lebensdauer – also über alles, was bei einem Stromer zählt.

🔋 Worauf du achten musst:

  • SoH (State of Health): Gibt an, wie viel Prozent der ursprünglichen Akkukapazität noch da sind
    → 90–100 % = top, 80–90 % = okay, unter 75 % = kritisch

  • Ladezyklen & Fahrstil: Viele DC-Schnellladungen oder sportliches Fahren verschleißen Akkus schneller

  • Garantie vom Hersteller: Oft 8 Jahre oder 160.000 km auf den Akku – prüfen, wie viel noch gilt!

💡 Tipp: Lass ein Akku-Diagnosetool (z. B. bei ÖAMTC oder Spezialisten) auslesen. Einige Fahrzeuge (z. B. Renault Zoe, Tesla) zeigen die Akkuwerte auch selbst im Menü.


🧾 3. Die wichtigsten Checkpunkte beim Kauf

 

🔎 Außen & Technik:

  • Allgemeiner Zustand: Rost ist selten, aber Steinschläge oder Ladeanschluss prüfen

  • Reifen & Bremsen: Reifen oft „ausgehärtet“, da E-Autos weniger km machen

  • Ladeanschluss & Kabel: Sind beide Typen vorhanden? (AC & DC?) Zustand des Steckers?

🔌 Ladetechnik:

  • AC-Ladeleistung (z. B. 11 kW, 22 kW) – wichtig für Wallbox zuhause

  • DC-Schnellladung (CCS-Anschluss?) – entscheidend für Langstrecke

  • Welcher Ladeanschluss (Typ 2, CCS, CHAdeMO)?

  • Funktioniert Ladeklappe, Steckererkennung, Kabelverriegelung?

📚 Papiere & Historie:

  • Serviceheft oder digitale Historie

  • Akkugarantie dokumentiert?

  • Zulassungsbescheinigung, Typenschein, letzter §57a-Befund (Pickerl)


🧪 4. Probefahrt & Test

 

Auch beim E-Auto unbedingt testen – aber anders als beim Verbrenner:

  • Läuft der Wagen flüssig und leise? Geräusche sind beim E-Auto besser hörbar

  • Rekuperation: Funktioniert die Energierückgewinnung wie erwartet?

  • Reichweitenanzeige: Springt sie wild herum oder bleibt sie stabil?

  • Software: Reagiert das Infotainment flott? Navi aktuell? OTA-Updates möglich?

💡 Tipp: Nimm einen E-Auto-Kenner oder Techniker mit – oder lass das Fahrzeug bei einem spezialisierten Prüfzentrum (z. B. ÖAMTC E-Check) durchchecken.


🏠 5. Zuhause laden – bist du vorbereitet?

 

Bevor du kaufst, kläre:

  • Hast du eine Wallbox oder Lademöglichkeit zuhause?
    → Wenn nein: Wie sind die Voraussetzungen (Hausanschluss, Mietrecht, Eigentümerzustimmung)?

  • Welcher Stromanschluss liegt an? 11 kW oder nur Schuko-Steckdose?

Ohne Möglichkeit zu laden = kein echtes E-Auto-Vergnügen.
→ Alternativ: Gibt’s öffentliche Ladepunkte in deiner Nähe?


💰 6. Förderung für gebrauchte E-Autos 

 

Ja – auch gebrauchte E-Autos können gefördert werden. Wichtig:

  • Nur förderfähig, wenn nicht bereits einmal gefördert

  • Fahrzeug darf nicht älter als 1 Jahr sein (bei manchen Programmen)

  • Förderung v. a. über das klimaaktiv-Programm (BMK), aber auch regionale Förderungen möglich

  • Wallbox-Zuschuss separat beantragbar

👉 Infos: www.umweltfoerderung.at


📄 7. Kaufvertrag & Übergabe

 

Ob privat oder vom Händler – immer mit schriftlichem Kaufvertrag!

Wichtig im Vertrag:

  • Kilometerstand, Akkuzustand (wenn möglich), Ladezubehör

  • Aussage zu Akkugarantie (was gilt noch?)

  • Hinweis auf bereits erhaltene Förderungen

  • Zusicherung über Funktionsfähigkeit der Ladefunktionen


🧠 8. Bonus-Tipps für den cleveren Kauf

 

  • Vergleiche gleiche Modelle mit und ohne DC-Ladefunktion – großer Unterschied!

  • Schau nach Software-Versionen – manche Updates sind kostenpflichtig

  • Achte auf Mobilitätsservices wie OTA-Updates, App-Steuerung, Smart Charging

  • Tesla? Renault Zoe? Nissan Leaf? → jedes Modell hat seine Eigenheiten. Recherche lohnt sich.


⚠️ 9. Warnzeichen: Finger weg, wenn…

 

  • Akku wurde schon ersetzt – aber nicht dokumentiert

  • Fahrzeug hat keine Ladeprotokolle oder keine Infos zum SoH

  • Ladung funktioniert nur an Schuko oder extrem langsam

  • der Preis ist „zu gut um wahr zu sein“ – vor allem bei Importen

  • Kabel fehlen, oder es gibt keine Wallbox-Kompatibilität


✅ 10. Fazit: Mit Köpfchen in die Strom-Zukunft

 

Ein gebrauchtes E-Auto kann eine richtig gute Entscheidung sein – ökologisch wie wirtschaftlich.
Aber: Der Kauf ist etwas technischer als beim klassischen Auto. Wer sich auskennt, spart viel Geld und Nerven.

👉 Unser Tipp: Lass dich beraten, informier dich über Förderung und schau dir dein E-Auto von heute wie ein Smartphone mit Rädern an – Software, Akku, Updates, Anschluss.